Johann Gabriel Seidl 1804-1875 Feind und Freund -
ВРАГ И ДРУГ
Когда теснит меня мой враг,
А он весьма не прост,
Враг этот - наш безумный мир,
Огромен он и пестр,
Я не хочу в него глядеть,
Мне свет его не мил,
Его болезнями болеть,
Внимать ему нет сил!
Но если я в теченье дня
Мученья испытав,
В борьбе с безжалостным врагом
Не сник,а устоял,
Мой враг преображался вдруг,
Миролюбивым став,
Залив покоем все вокруг,
Мне тишь и свежесть дав!
Чело украшено венцом,
Лик скрыт под пеленой,
Как у невесты,чье лицо
Прикрытое фатой;
Когда туманы разошлись
Похожие на шаль,
То мириады звезд зажглись,
Пронзив за далью даль!
Без пелены радушный лик
Склонился надо мной,
Не ангел это был на вид,
А кое-кто иной:
Он - снисходителен,как мать,
Серьезен,как отец,
Огромен,радости подстать,
Он - счастье,наконец!
И мнится мне,что это- друг,
Которому я рад,
И этот друг - огромный мир,
Мне мил его наряд!
Не прочь в глаза ему глядеть,
Свет ласковый вдыхать,
Его болезнями болеть,
Речам его внимать!
/перевел с немецкого 29.03.2014/
FEIND UND FREUND
Oft ist's, als saeh' ich einen Feind,
Der ausgeht auf mein Leib,
Und dieser Feind, der waer' die Welt,
Mit ihrem bunten Kleid.
Dann mag ich nicht in's Aug lhr sehn,
Nicht gehn in ihrem Licht,
Nicht fuehlen ihres Odems Wehn,
Nicht hoeren, was sie spricht.
Und wenn ich bann gequaelt mich hab'
Den langen lieben Tag,
Und mit dem grossen, starken Feind
In eitlem Kampfe lag:
Da wird es ploetzlich feierlich.
Wirb frei und friedlich schier,
Und athmet kuehl und still um mich,
Und kuehl und still in mir.
Und einen Schleier schlingt mein Feind,
Die Welt, sich um ihr Haupt,
Das sie zuvor mit Rosenschmuck
Sich braeutlich hat umlaubt!
Und breitet aus den Schleier dann
Und laesst ihn wehn und fliehn,
Dass die gestickten Sterne dran
Durch alle Fernen gluehn.
Und aus dem Schleier neigt sich dann
Ein Angesicht hervor;
O Gott! so sieht kein Engel aus,
Im lieben Engelchor;
Wie eine Mutter nachsichtvoll,
Ernst wie ein Vaterblick,
Gross, wie der Freude Jubelzoll,
Mild, wie das stille Glueck!
Dann, duenkt mir — sah' ich einen Freund,
Der lebt zu meiner Freud',
Und dieser Freund, der sei die Welt,
Mit ihrem bunten Kleid.
Dann muss ich ihr in's Auge sehn
Muss gehn in ihrem Licht,
Muss fuehlen ihres Odems Wehn,
Muss hoeren, was sie spricht.
Johann Gabriel Seidl
Aus der Sammlung Lieder der Nacht
Когда теснит меня мой враг,
А он весьма не прост,
Враг этот - наш безумный мир,
Огромен он и пестр,
Я не хочу в него глядеть,
Мне свет его не мил,
Его болезнями болеть,
Внимать ему нет сил!
Но если я в теченье дня
Мученья испытав,
В борьбе с безжалостным врагом
Не сник,а устоял,
Мой враг преображался вдруг,
Миролюбивым став,
Залив покоем все вокруг,
Мне тишь и свежесть дав!
Чело украшено венцом,
Лик скрыт под пеленой,
Как у невесты,чье лицо
Прикрытое фатой;
Когда туманы разошлись
Похожие на шаль,
То мириады звезд зажглись,
Пронзив за далью даль!
Без пелены радушный лик
Склонился надо мной,
Не ангел это был на вид,
А кое-кто иной:
Он - снисходителен,как мать,
Серьезен,как отец,
Огромен,радости подстать,
Он - счастье,наконец!
И мнится мне,что это- друг,
Которому я рад,
И этот друг - огромный мир,
Мне мил его наряд!
Не прочь в глаза ему глядеть,
Свет ласковый вдыхать,
Его болезнями болеть,
Речам его внимать!
/перевел с немецкого 29.03.2014/
FEIND UND FREUND
Oft ist's, als saeh' ich einen Feind,
Der ausgeht auf mein Leib,
Und dieser Feind, der waer' die Welt,
Mit ihrem bunten Kleid.
Dann mag ich nicht in's Aug lhr sehn,
Nicht gehn in ihrem Licht,
Nicht fuehlen ihres Odems Wehn,
Nicht hoeren, was sie spricht.
Und wenn ich bann gequaelt mich hab'
Den langen lieben Tag,
Und mit dem grossen, starken Feind
In eitlem Kampfe lag:
Da wird es ploetzlich feierlich.
Wirb frei und friedlich schier,
Und athmet kuehl und still um mich,
Und kuehl und still in mir.
Und einen Schleier schlingt mein Feind,
Die Welt, sich um ihr Haupt,
Das sie zuvor mit Rosenschmuck
Sich braeutlich hat umlaubt!
Und breitet aus den Schleier dann
Und laesst ihn wehn und fliehn,
Dass die gestickten Sterne dran
Durch alle Fernen gluehn.
Und aus dem Schleier neigt sich dann
Ein Angesicht hervor;
O Gott! so sieht kein Engel aus,
Im lieben Engelchor;
Wie eine Mutter nachsichtvoll,
Ernst wie ein Vaterblick,
Gross, wie der Freude Jubelzoll,
Mild, wie das stille Glueck!
Dann, duenkt mir — sah' ich einen Freund,
Der lebt zu meiner Freud',
Und dieser Freund, der sei die Welt,
Mit ihrem bunten Kleid.
Dann muss ich ihr in's Auge sehn
Muss gehn in ihrem Licht,
Muss fuehlen ihres Odems Wehn,
Muss hoeren, was sie spricht.
Johann Gabriel Seidl
Aus der Sammlung Lieder der Nacht
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